David gegen Goliath – ein Aufruf an den Mittelstand

David gegen Goliath – ein Aufruf an den Mittelstand

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Gastbeitrag von Steve Rettcke, geschäftsführender Gesellschafter der KOPFSATZ GmbH

Ob Bosch, Microsoft oder dm-drogerie markt – oft stehen große Marken an der Spitze der Arbeitgeber-Rankings und nutzen bei der Personalgewinnung die Strahlkraft dieser Marke. Betrachtet man allerdings alle Arbeitgeber, so liegt die Beliebtheit der Fachkräfte bei kleineren und mittelständischen Unternehmen oft deutlich höher. Diese Ausgangslage müssen wir nutzen. Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern JETZT. David gegen Goliath – ein Aufruf an den Mittelstand.

Ihr Mut wird belohnt werden

Jeder kennt die biblische Geschichte von David gegen Goliath. Ein mutiger junger Hirte zog damals ohne Schwert und einer Kriegsausrüstung in den Kampf gegen den bis dato unbesiegten Riesen. Alle hielten ihn für verrückt und glaubten nicht daran, dass er den Riesen bezwingen kann. Aber er tat es. Diese Geschichte ist auch heute noch aktuell. Projizieren wir das auf die Wirtschaft, so sind nicht die Marktriesen und Weltkonzerne die treibende Kraft unserer Wirtschaft, sondern die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Verstehen Sie mich nicht falsch, das ist kein Appell, nun in den Kampf gegen die Riesen zu ziehen, sondern aus der Geschichte Mut zu schöpfen und neue Wege als Arbeitgeber einzulenken.

Die Pandemie führt zum Gedankenspiel

Durch die Pandemie und deren kaum planbare Auswirkungen werden Arbeitnehmer ihren Arbeitgeber auf den Prüfstand stellen: Wie ist mein Arbeitgeber mit der Krise umgegangen? Wurden rechtzeitig Schutzmaßnahmen umgesetzt? War das Unternehmen auf Homeoffice vorbereitet? Kommt das Unternehmen sofort in finanzielle Schwierigkeiten? Wurden besonders engagierte Mitarbeiter für ihren Einsatz belohnt? Wie sah die Wertschätzung der Führungsriege aus? … Und das ist nur ein Bruchteil der Fragen, die sich Arbeitnehmer stellen. Wenn ich einige aktuelle Gegebenheiten betrachte, dann muss ich mir an den Kopf greifen. Der deutsche Gesundheitsminister brachte merci-Schokolade in ein Krankenhaus und machte daraus ein Medienhighlight. Wäre es nicht sinnvoller, einige Pflegekräfte mal einen Tag bei ihrer Arbeit zu begleiten, denen zuzuhören und neue Konzepte zu entwickeln? Walmart-Mitarbeiter bekamen als Motivationsschub während der Pandemie billige Schokolade geschenkt, statt einen finanziellen Zuschuss für ihre Einsatzbereitschaft und die geleisteten Überstunden. Aus meiner Sicht ist das eindeutig die härteste Form der Missachtung. So was ruft Wirkung hervor und wird nicht wenige Arbeitnehmer zum Denken anregen. Sobald sich irgendwo eine Tür öffnet, werden die betroffenen Menschen den Job wechseln. Kleine und mittelständische Unternehmen, die den Wert einer guten Arbeitgebermarke erkannt haben, werden diesbezüglich die Gewinner sein. Sie nutzen die Macht der „überschaubaren“ Unternehmensgröße und haben einen guten Draht zur Belegschaft. Sie wissen, worauf die Menschen in ihrem Unternehmen Wert legen und agieren dementsprechend. Kleine und mittelständische Unternehmen haben oft eine bessere Ausgangsposition als die Riesen. Sie sind agiler, flexibler und wendiger als die großen Tanker.

Jedes Unternehmen ist eine Arbeitgebermarke

Vergessen Sie nicht, egal ob ein oder 100 Mitarbeiter, jedes Unternehmen ist eine Arbeitgebermarke. Jedes Unternehmen strahlt bereits eine gewisse Position/Haltung aus, woran sich bestehende und potenzielle Mitarbeiter orientieren. Es stellt sich also nicht die Frage, ob das Unternehmen eine Arbeitgebermarke ist, sondern wie das Unternehmen am Arbeitsmarkt platziert ist bzw. wie es wahrgenommen wird – oder wie es in Zukunft wahrgenommen werden soll. Durch die Pandemie sind bereits deutliche Auswirkungen zu erkennen. Ein Teil unserer Gesellschaft hat das Verhalten komplett verändert. Es wird wieder mehr Wert auf Solidarität, Identität und Regionalität gelegt. Diese Erkenntnisse sollten wir bei der Entwicklung und Führung der Arbeitgebermarken anwenden. Lassen Sie uns den David in uns erwecken und neue Ideen entwickeln. Aber Vorsicht! Stellen Sie nicht gleich alles auf den Kopf. Fangen Sie klein an und sammeln Sie Erfahrungen. Auch kleine Maßnahmen können Wirkung erzielen. Hier ein paar Beispiele:
  • Teampräsentation: Probieren Sie mal Neues aus. Zeigen Sie die Individualitäten Ihres Teams auf der Webseite. Werden Sie kreativ. Hier eine kleine Inspiration.
  • Wertekanon: Definieren Sie Werte, die Ihnen wichtig sind, und untersetzen Sie diese mit Symbolen oder Ritualen. Hier ein Auszug, wie wir damit begonnen haben.
  • Geburtstage: Zelebrieren Sie den Geburtstag Ihrer Mitarbeiter – zum Beispiel so
  • Authentische Einblicke: Bleiben Sie authentisch. Die Verpackung muss zum Inhalt passen. Geben Sie einen Einblick in Ihre Aktivitäten, das finden sowohl Mitarbeiter als auch Suchende toll – zum Beispiel so
Steve Rettcke

Steve Rettcke

Steve Rettcke ist ausgebildeter Kaufmann und zertifizierter Employer Branding Manager. Bei KOPFSATZ arbeiten werbebegeisterte Menschen, die Marken lieben. Der Schwerpunkt liegt im Entwickeln und Führen von Unternehmens- und Arbeitgebermarken im digitalen und analogen Umfeld.

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