Neue Impulse dank regelmäßigem Jobwechsel

Neue Impulse dank regelmäßigem Jobwechsel

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Ausbildung, Geselle, Meister und dann Rente, alles im gleichen Betrieb, für ältere Generationen ist das noch ein gewohntes Bild. Doch solch ein Werdegang ist heute kaum mehr vorstellbar. Die Lebensläufe werden zunehmend immer bunter. Bisher wurde diese Entwicklung häufig als Problem gesehen. Doch Arbeitgeber und Arbeitnehmer erkennen mehr und mehr die Vorteile und erhalten neue Impulse dank regelmäßigem Jobwechsel.

Jobwechsel – für alle Seiten ein Vorteil

Unternehmen wünschen sich langjährige Mitarbeiter. Deren Erfahrung wird mit guter Arbeit gleichgesetzt. Auf den ersten Blick scheint das logisch zu sein, doch eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Ballisager aus Dänemark zeigt ein anderes Bild. Knapp eintausend Führungskräfte aus unterschiedlichen privaten und öffentlichen Unternehmen wurden gefragt, wie lange sie sich wünschen, dass Mitarbeiter in ihrem Betrieb bleiben. Das Ergebnis: nach durchschnittlich sechs Jahren wünschen sie sich einen Wechsel.

Das Ergebnis sorgt auch bei Morten Ballisager, dem Direktor des gleichnamigen Unternehmens für Verwunderung: „Wir haben immer geglaubt, dass die Arbeitnehmer schuld daran sind, dass es so viele Jobwechsel gibt. Wir sind ganz klar davon ausgegangen, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter gerne lange behalten möchten“.

Allerdings lassen sich, laut Ballisager, gute Gründe erkennen, warum auch Unternehmen vermehrt regelmäßige Mitarbeiterwechsel anstreben. Neues Wissen und neue Impulse sind für Arbeitgeber von großem Wert. Diese in das Unternehmen zu bringen ist mittlerweile oftmals wichtiger als Tradition und treue Mitarbeiter.

Doch auch Arbeitnehmer wollen immer häufiger wechseln. Diese stellen zunehmend das Voranbringen ihrer beruflichen Entwicklung über die Loyalität zu einem einzelnen Unternehmen. Dabei geht es nicht um den unbedingten Drang die Karriere in die Höhe zu treiben. Fehlenden Anerkennung und ein schlechtes Betriebsklima zählen ebenso zu den Beweggründen wie Umstrukturierungen und der Wunsch nach neuen Perspektiven.

Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist

Laut dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) bleiben deutsche Arbeitnehmer im Schnitt etwas mehr als zehn Jahre im selben Job. Das ist noch lang kein ganzes Arbeitsleben, doch laut Experten bereits deutlich zu viel. Ein Jobwechsel ist nach drei bis fünf Jahren angebracht, spätestens jedoch nach sieben Jahren. Das verhindert, dass man früher oder später unfreiwillig zu einem Jobwechsel gezwungen wird.

Als pauschal gültig kann man diese Zeitangaben natürlich nicht nehmen. Und man sollte auch nicht in Panik verfallen, wenn man gerade feststellt, dass man schon wesentlich länger in seinem Job ist. Was man aber sagen kann ist, je schnelllebiger eine Branche ist, umso häufiger lohnt sich ein Wechsel. Während in der IT-Branche ein Wechsel vielleicht bereits nach drei Jahren Sinn ergibt, fühlen sich Verwaltungsmitarbeiter möglicherweise deutlich länger wohl in ihrem Job.

Wann ein Wechsel angebracht ist, muss demzufolge ganz individuell entschieden werden. Wie erkennt man also seinen eigenen richtigen Moment für einen Jobwechsel? Dafür ist es wichtig zu wissen, dass jedes Arbeitsverhältnis sieben Phasen durchläuft. In jeder Phase gibt es unterschiedliche Erwartungen an den Job und somit verschiedene Faktoren, die uns motivieren. Je nach dem in welcher Phase man sich wiederfindet, bekommt man einen Anhaltspunkt, ob es sinnvoll ist zu wechseln oder zu bleiben.

Sieben Phasen eines Arbeitsverhältnisses

Während eines klassischen Arbeitsverhältnisses durchläuft man in aller Regel sieben verschiedene Phasen. In jeder Phase erreicht man ein unterschiedliches Level an Motivation und somit auch an Leistungsfähigkeit für seine Aufgabe.

Sieben-Phasen-eines-Angestelltenverhältnis
Sieben Phasen eines Angestelltenverhältnis

1. Phase: Voller Enthusiasmus für den neuen Job

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, sagte einst Hermann Hesse. Und so ist es auch bei einer neuen Anstellung. Man ist voller Vorfreude und Motivation, aber auch manchmal ein wenig aufgeregt. Man muss zunächst einmal ankommen, sich orientieren und in der neuen Umgebung einfinden.

2. Phase: Wehmut kehrt ein

Nach den ersten ein bis zwei Monaten hält dann die Realität Einzug und mögliche Traumvorstellungen werden abgelöst. Hier passiert es häufig, dass man der Vergangenheit nachhängt. Zweifel kommen auf, ob der Wechsel richtig war. Man redet sich ein, dass es vorher doch nicht so schlecht war.

3. Phase: Man hat sich eingelebt

Irgendwann pendelt sich die Gefühlslage zwischen der anfänglichen Euphorie und der zwischenzeitlichen Wehmut ein. Man knüpft neue Freundschaften, arbeitet sich in seinem Bereich ein und beginnt Verantwortung zu übernehmen. Die Motivation steigt, denn man will sich von seiner besten Seite zeigen.

4. Phase: Stabilität wird erreicht

Nach einem anstrengenden Jahr voller Veränderungen stabilisiert sich die Situation zunächst. Man ist vollständig eingearbeitet, hat den Respekt von Kollegen sowie Vorgesetzten und wirkt auf einem ordentlichen Niveau. Es ist Zeit durchzuatmen.

5. Phase: Wirken mit Bestleistung

Nach etwa drei Jahren ist man in seiner Arbeit routiniert und fühlt sich wohl im Unternehmen. Man will mehr, versuchte etwas zu bewegen und läuft zu Höchstform auf. Dies führt häufig zu Aufstiegen in der Hierarchie. Die fünfte Phase kann eine ganze Weile andauern, jedoch selten länger als fünf Jahre.

6. Phase: Eine Wende stellt sich ein

Nach einem Hoch kommt in aller Regel das Tief. Erste Zweifel kommen auf und Konflikte zwischen Kollegen und Vorgesetzten entstehen. Das Gefühl von Stagnation kommt auf und der Wunsch nach Veränderung macht sich breit. An diesem Punkt ist der optimale Zeitpunkt für einen Wechsel. Aus Angst vor der Unsicherheit einer möglichen Veränderung verpassen viele diesen Moment und halten das Tief nur für einen zwischenzeitlichen Durchhänger.

7. Phase: In der Abwärtsspirale

Wer den Absprung am Wendepunkt verpasst, begibt sich in eine gefährliche Abwärtsspirale. Motivation und Leistungsfähigkeit sinken, die Erwartungen an einen bleiben jedoch bestehen. Dies kann zu psychischen und physischen Erkrankungen bis hin zum Burnout führen. Am Ende der siebten Phase wird man zu einem Jobwechsel gezwungen.

Jobwechsel ist mehr Chance als Risiko

Man sollte also stets prüfen welche Phase man gerade in seinem Job durchläuft. Findet man sich am Wendepunkt wieder, ist es Zeit die Notbremse zu ziehen und den Mut für etwas Neues aufzubringen. Klar ist das ein Schritt ins Ungewisse, doch Veränderungen bringen zahlreiche Chancen und Vorteile mit sich.

Durch Veränderungen entwickelt man sich nicht nur beruflich weiter, auch die eigene Persönlichkeit wächst an solchen Aufgaben. Die Betriebsblindheit verschwindet und öffnet den Blich auf neue Sichtweisen und Perspektiven. Neue Erfahrungen erweitern den eigenen „Werkzeugkasten“ und das Knowhow im Fachbereich wächst. Man erhält neue Impulse dank regelmäßigem Jobwechsel.

Doch das Wichtigste ist, dass dadurch die persönliche Entwicklung nicht dem Zufall überlassen wird. Schaut man sich ab der sechsten Phase aktiv nach einer neuen Arbeit um, verhindert man, irgendwann unfreiwillig zu einem Jobwechsel gezwungen zu werden. Und auch wenn man sich gerade in der siebten Phase wiederfindet, ist es für einen Wechsel nicht zu spät. Es könnte höchstens schwieriger sein den Mut und die Motivation dafür aufzubringen.

Mit einem Jobtausch neue Impulse setzen

Ein bisher nicht betrachteter, aber äußerst vielversprechender Ansatz ist der Jobtausch. Wie der Begriff bereits verrät, geht es bei einem Jobtausch nicht darum, eine freie Stelle zu finden, sondern jemanden zu finden, mit dem man den aktuellen Job tauschen kann. Es geht also in erster Linie darum, den Arbeitgeber und damit den Arbeitsplatz mit jemandem zu tauschen, der im gleichen oder einem ähnlichen Gebiet beschäftigt ist.

Die Absicht dabei ist es, die eigene Situation zu verbessern, ohne den aufwändigen Prozess der traditionellen Arbeitssuche durchlaufen zu müssen. Stellenbeschreibungen stimmen fast nie mit den eigenen Vorstellungen überein und werden daher unter Kompromissen akzeptiert. Ziel beim Jobtausch ist es, diese eingegangenen Kompromisse so minimal wie möglich zu halten und die erworbenen beruflichen Fähigkeiten weiterhin zu nutzen. Der Arbeitsweg ist ein Kompromiss, der oft unbewusst eingegangen wird. Man akzeptiert leicht eine Zeit von bis zu einer Stunde oder mehr, um zur Arbeit zu pendeln. Dabei ist Pendeln eine enorme Vergeudung von Kapazitäten sowie eine ökonomische und ökologische Belastung.

JobSwop.io ist die erste Jobplattform auf der man nicht nur offene Stellen findet, sondern auch seinen aktuellen Job zum Tausch anbieten kann. In der Anwendung funktioniert die Plattform so, dass die Nutzer ein anonymisiertes Profil anhand ihrer Stellenbeschreibungen erstellen. Ein Rückschluss auf das Unternehmen oder die Person selbst ist dabei nicht möglich. Im Anschluss werden den Nutzern andere anonymisierte Profile wechselwilliger Kandidaten vorgestellt. Sind beide Nutzer eines Matches an einer Kontaktaufnahme interessiert, so werden sie gegenseitig freigeschalten und können sich in einem integrierten Chat austauschen.

Anstatt also die bestehenden Prozesse noch weiterzu verkomplizieren, hat JobSwop.io die Herangehensweise komplett umgedreht und somit wieder auf das Wesentliche reduziert. Nämlich was wollen die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen!

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Manuel
4 Jahre zuvor

Ich kann die Argumente schon nachvollziehen, ich bin intern jetzt 5x gewechselt/aufgestiegen in 13 Jahren und es war immer die richtige Entscheidung.

Miriam
4 Jahre zuvor

Ich bin Journalistin und finde eine Mischung aus langjährigen und frischen Mitarbeitern perfekt. Die langjährigen haben das Wissen, die Netzwerke und Kontakte, die für wichtige Hintergründe notwendig sind. Aber es braucht auch immer neue Impulse und Sichtweisen auf Themen. Ich war am längsten 6,5 Jahre in einer Firma.

Stefanie
4 Jahre zuvor

Huhu,

ich kann verstehen das man den Job wechselt, weil man sich unwohl fühlt etc., aber auf Dauer immer wieder zu wechseln wäre nichts für mich, da ich die Routine liebe. Sicherlich gibts es dafür Vor- und Nachteile!

LG
Steffi

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