Geschenke besorgen, Glühweintrinken, die letzten Projekte finalisieren – kurz vor Weihnachten könnte man beruflich wie privat mehr als einen Weihnachtswichtel an seiner Seite gebrauchen. Man möchte es jedem recht machen und überall dabei sein: Eine stressige Weihnachtszeit ist meist das Resultat, weshalb viele Berufstätige mit Grauen auf die eigentlich besinnliche Zeit blicken. In diesem Beitrag verraten wir dir alles über deinen Jahresausklang im Job und wie du stressfrei durch die Vorweihnachtszeit kommst.

Warum häuft sich der Stress in der Vorweihnachtszeit?

Eigentlich ist Weihnachten doch eine entspannte Zeit: Adventskerzen anzünden, Plätzchen backen, gemütlich vor dem Kaminfeuer zusammensitzen. Warum erzeugt die Vorweihnachtszeit dann einen vergleichbar großen Stress?

Kurz vor Weihnachten treffen Freizeit wie Beruf geballt aufeinander. Im Arbeits- wie Privatleben werden tolle Events geplant, an denen man teilnehmen möchte. Gleichzeitig versucht man, bereits im Vorfeld alle beruflichen Verpflichtungen für die Tage von Weihnachten bis Neujahr so gut wie möglich zu minimieren, damit man mehr Zeit für private Ereignisse hat. Da fast alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den gleichen Gedanken haben, ist es nur natürlich, dass sich berufliche Erledigungen häufen. Außerdem sind kurz vor dem neuen Jahr Deadlines zu erreichen und zukünftige Aufgaben für das neue Jahr zu planen. Und natürlich wollen Freunde und Familie auch noch ganz viel Aufmerksamkeit.

Wenn man diese Dynamik einmal durchblickt, kann man viel einfacher bewusste Entscheidungen treffen: Bei welchem Event möchte ich dabei sein? Welche Deadlines muss ich zuerst erfüllen und welche Aufgaben können auf mich warten? Muss ich wirklich alle Tasks vor Weihnachten erledigen? Aus dem richtigen Blickwinkel kannst du deine verfügbare Zeit und Aufmerksamkeit überlegt aufteilen und dem Stress entgegenwirken.

Tipps für eine stressfreie Vorweihnachtszeit

„Hilfe, ich versinke im Weihnachtsstress“ – dieser Satz gehört der Vergangenheit an. Wir haben Tipps für dich, die dir eine stressfreie Weihnachtszeit bescheren.

Unterstützung annehmen

Wir versuchen, meist alle anderen aus unserem Stress herauszuhalten. Grundsätzlich eine gute Eigenschaft, die man in manchen Situationen aber auch loslassen kann. Denn hin und wieder ist angebotene Hilfe ein großes Geschenk. Sei es von Kollegen, die Zeit abzwicken und zusätzliche Aufgaben übernehmen können, oder von Großeltern, die als Vertretung bei der Weihnachtsfeier in der Schule erscheinen. In der Vorweihnachtszeit ist jede Unterstützung hilfreich.

Verlässliche Vertretungsregeln

Projektübergaben an Vertretungspartner können in der Vorweihnachtszeit viel Zeit fressen. Man muss sich in neue Aufgabengebiete einarbeiten und verstehen, welche Tasks wirklich zu erledigen sind. Regelmäßige Vertretungspartner können hier für eine stressfreie Übergabe zu Weihnachten sorgen. Bekannte und geregelte Abläufe bedeuten Gelassenheit und Sicherheit auf beiden Seiten. Übergibt man seine Aufgaben jedoch kurzfristig an einen Kollegen oder eine Kollegin, der/die wenig Erfahrung mit den delegierten Aufgaben hat, kann eine übersichtliche To-do- und Prioritäten-Liste Klarheit schaffen.

Vorzeitige Urlaubsplanung

Die Urlaubsverteilung zu Weihnachten sollte für alle klar sein. Direkte Kommunikation mit Kollegen und Kolleginnen sowie eine übersichtliche Liste der Urlaubsverteilung sorgen für einen angenehmen Arbeitsablauf und strukturierte Verhältnisse.

Strategien für Feiertagsdienste

Einige unter uns haben nicht das Glück und können über die Weihnachtsfeiertage frei machen. Der Weihnachtsstress kann in diesem Fall für Frustration sorgen. Hier ist es hilfreich, sich vor Augen zu führen, welche Vorteile man durch Feiertagsdienste gewinnt:

• Feierlichkeiten werden nachgeholt, sobald sich der Trubel etwas gelegt hat
• Feiertagszuschläge wirken sich positiv auf das Gehalt aus
• Familiärer Feiertagsstress ist geringer
• Urlaubsplanung außerhalb der Peak-Zeiten
• Man entgeht dem erhöhten Verkehrsaufkommen

Bewusste Inbox-Zeiten

In der Vorweihnachtszeit wird Stress noch einmal durch eine erhöhte Inbox-Frequenz verstärkt. Ständig trudeln Nachrichten ein. In diesem Fall ist es wichtig, bewusste Zeiten – 4 bis 5 Mal am Tag – für den Inbox-Check festzulegen, außerhalb dieser Zeiten wird kein Blick in den Posteingang geworfen. Außerdem solltest du rasch entscheiden, welche Nachrichten für dich wirklich relevant sind und welche du entweder löschen oder erst zu einem späteren Zeitpunkt beantworten kannst.

Selbstfürsorge pflegen

In der Weihnachtszeit geht die Zeit für sich selbst meist verloren. Dabei ist es genau das, was wir brauchen, um mit klarem Kopf bei den bevorstehenden Ereignissen und Aufgaben zu sein. Kurze 15-min-Auszeiten und ein wenig Achtsamkeit in deinem Alltag können in diesem Fall wahre Wunder bewirken. Sei es der leckere Coffee to go am Morgen, das Lesen von ein paar Buchseiten am Abend oder ein wenig Allein-Zeit in der Mittagspause.

Hierzu zählen übrigens auch deine Hobbys. Diesen solltest du weiterhin nachgehen, denn sie helfen dir, herunterzufahren und deine Gedanken zu sortieren.

Nein-Sagen

Gerade in der Vorweihnachtszeit kann ein Nein eine große Bedeutung für deinen Seelenfrieden haben. Du musst nicht jedes Projekt annehmen, nicht jedem Kollegen oder jeder Kollegin zur Seite stehen und auch nicht bei jedem privaten Event dabei sein. Lege klar fest, wo deine Prioritäten liegen und welche Veranstaltungen beziehungsweise welche Projekte für dich besonders wichtig sind oder wo explizit nach deiner Unterstützung verlangt wird.

Besorgungen außerhalb der Stoßzeiten

Wenn du nicht unbedingt auf den vorweihnachtlichen Trubel in Einkaufszentren und Supermärkten Lust hast, plane deine Einkäufe außerhalb der Stoßzeiten. Du ersparst dir Gedränge, erhöhtes Verkehrsaufkommen und leere Regale. Außerdem: Je früher du deine Geschenke besorgst oder die Weihnachtsdekoration aufbaust, umso mehr Luft hast du kurz vor den Feiertagen.

Mit wenigen Tricks kannst du auch in der Vorweihnachtszeit den Stress minimieren und mit Freude das Glühweintrinken, die weihnachtlichen Besorgungen sowie die letzten beruflichen Erledigungen genießen. Das Rezept heißt: Prioritäten setzen und Zeit gut einteilen. Dann kommst du auch durch die Weihnachtszeit mit einem Lächeln.